2014-03-17 Kambodscha – Was wir bis jetzt noch nicht geschrieben haben

Von Bea geschrieben: Kambodscha ist ein wunderbares Land. Wir sind froh, dass wir nicht nur die Touristengebiete (Siem Reap, Sihanoukville), sondern möglichst viel im Lande, auch ausserhalb der Touristenzonen, gereist sind.

Sicher ist Siem Reap wegen Angkor Wat ein wahnsinnig spannendes Gebiet, bei dem man sicher noch viel länger hätte verweilen können. Doch die Stadt selber könnte irgendwo in Asien sein (mit all den Cafés hat es schon ein französisches Flair). Auch Sihanoukville am Strand ist für uns nicht richtig Kambodschanisch (wie schon geschrieben, fühlten wir uns am Strand und den anliegenden Gassen eher in die Hippizeit zurück versetzt).

Am wenigsten touristisch erschlossen ist der Osten, den wir am Anfang unserer Reise besucht haben. Die Gebiete Mondulkiri + Ratanakiri (Sen Monorom + Banlung) haben mir von der Natur her gesehen eigentlich fast am Besten gefallen. Hier ist es noch sehr urtümlich. Kein Wunder, bis 2009 hatte es hier eigentlich gar keine Strassenverbindung.

Wenn ich irgendwo einen oder mehrere Tage im Programm kürzen müsste, wüsste ich nicht wo, da jede Gegend seine Höhepunkte hatte.

Wie dieses Land jedoch in 5-10 Jahren aussieht, wagen wir uns nicht auszudenken. Das Land ist ziemlich im Auf- und Umbruch, wobei nur auf das Heute geschaut wird und nicht auf Morgen.

Wetter, Sonne, Hitze, hennafarbiger Staub

Wir wussten, dass uns hier in Kambodscha ca. 34°C erwarten werden. Nicht gerechnet haben wir, dass wir teilweise bis fast 40°C hatten (und dies ausgerechnet bei unserem Dschungeltrekking).

Wir haben es gerne warm, doch diese Hitze hatte mich fast umgehauen. Unsere Körper haben auch entsprechend darauf reagiert: zuerst mit dem Magen, dann mit Kopfweh und nachher mit starker Müdigkeit.

In diesen 3 Wochen fühlte ich mich wie im dauernden Fieberstress. Von früh bis spät bin ich „bachnass“ durch die Gegend „geflotscht“. Kein Wunder, wenn man sich da erkältet (keine Angst, bis jetzt ist es noch zu keiner Kiefernebenhöhlenentzündung gekommen).

Zum guten Glück konnten wir unsere Reiseführer dazu bringen, dass wir das Programm teilweise bereits um 0700 gestartet haben und so bereits um Mittag wieder zurück im Hotel sein konnten.

Wir hatten hier bis auf die letzten 3-4 Tag immer schönes Sonnenwetter, wobei der Himmel nicht so schön blau ist wie bei uns an schönen Sommertagen. Ein leichter Schleier war immer vorhanden. Jetzt am Schluss hatten wir teilweise leicht bewölktes Wetter (was aber an der Temperatur nichts geändert hat).

Da wir als Bleichgesichter aus dem Schweizer Winter die Reise angetreten haben, hiess es für uns, jeden Morgen uns von Kopf bis Fuss mit Sonnencreme und Insektenmittel einzuschmieren (ehrlich gesagt habe ich diese Prozedur gehasst, die Moskitos mich dafür heiss geliebt).

Auf dieser Reise habe ich mir noch nie so oft die Füsse gewaschen. Vor allem im Osten sind die Strassen reine fest gefahrene Erdstrassen. Da die Erde hier eine wunderschöne Hennafarbe aufweist, hatte ich immer farbige Füsse und Schuhe. Als Schuhe lohnt es sich, eher alte Sandaletten dabei zu haben, die ganz wasserfest, auch die Obersohle, sind (was wir zum guten Glück dabei hatten). Flip Flop sind da teilweise bereits wieder nicht geeignet, da die Wege sehr uneben sind. Oft hat man Wege, die auf diesem farbigen Staub verlaufen, dann wieder durch Wasser gehen (und die Kambodschaner nützen jede Pfütze).

Sandige Füsse
Sandige Füsse

Kambodschanische Küche, glutenfreie Ernährung

Die kambodschanische Küche ist eine ausgezeichnete, aromatische Küche, die mit vielen Gewürzen (nicht soviel wie in Indien) und mit leichter Schärfe hergestellt wird. Grundbasis ist eigentlich der Reis (Zmorge, Zmittag und zum Znacht), dazu wird sehr viel Fisch in Saucen, teilweise auch mal Fleisch und Gemüse serviert.

Zu Hause werde ich sicher einige Rezepte versuchen nachzukochen (wenn sie gelingen, werden sie auf unserer Homepage unter Glutenfrei aufgeschaltet).

Es war nicht ganz einfach, glutenfreies Essen für mich zu bekommen, da in der kambodschanischen Küche auch Sojasauce verwendet wird (die meisten Sojasaucen werden mit Weizenmehl hergestellt). Auch die weiteren Saucen waren teilweise unklar, wie sie jetzt genau hergestellt sind. Das gekaufte Reismehl ist oft noch mit Weizenmehl durchmischt, damit die Festigkeit beim Backen etc. besser ist.

So sind teilweise Ernährungsfehler für mich entstanden, kombiniert mit der Hitze, die für meinen Bauch/Magen nicht ganz gut waren (WC lässt grüssen).

Unsere Reiseleiter haben zwar immer die Hotels noch einmal darauf aufmerksam gemacht (was sie genau mitgeteilt haben, wussten wir leider nicht), doch ob diese Info von der Rezeption bis zur Küche gelangt ist, waren wir uns nicht immer sicher.

Eher in den abgelegenen Orten klappte es besser, da hier das Essen noch wirklich mit Reis + Reismehl hergestellt wird. Dafür war es viel schwieriger, mit dem Personal zu kommunizieren, da dieses oft kein Englisch sprach. So wurde auch teilweise Gluten mit Glutamat verwechselt (wenn sie mit einem nicht angeschrieben Gewürz vor uns standen, war dies für uns sehr schwierig zu sagen, was es ist).

Einzelne Hotels waren dafür Spitze: ein Hotel, in dem wir 4 Nächte waren, wollte für mich extra aus Reismehl ein Brot herstellen (hatten aber überhaupt keine Erfahrung darin), da sie sehr schnell festgestellt hatten, das Brot ja auch Gluten enthält.

Ein anderes Hotel hatte extra für uns die Menüs ausgetauscht, so dass ich ohne Probleme mitessen konnte.

Für Erdnuss Allergiker ist Kambodscha übrigens ein ganz schlechtes Land. Fast in jedem Essen sind Erdnüsse drin.

Übernachtungen

Übernachtungen in Kambodscha sind auch speziell.

Meistens sind die Zimmer der Hotels sehr „dünn“ gebaut oder die Fenster bestehen nur aus Fliegengitter (ohne Glas). Wenn man so vom Nachbar hört, wie er das WC Papier abreist, könnt Ihr Euch sicher denken, wie ringhörig alles ist.

Auch wird teilweise überhaupt keine Rücksicht von Zimmernachbarn genommen, die lautstark Fernsehen schauen, Musik hören oder untereinander am Sprechen sind. Das würde ja noch gehen, weil man da bei diesen Personen reklamieren kann oder sogar Notfalls ein anderes Zimmer verlangen kann.

Anders waren all die Chilbis, Hochzeiten (März ist ein beliebter Monat dazu), Beerdigungen usw. . Da wird lautstark ab 0500 bis spät in die Nacht die ganze Nachbarschaft mit Musik, Karaoke und buddhistischen Gesängen beschallt. So eine Feier dauert immer mehr als 1 Tag. Wenn da in einem Ort mehrere solche Anlässe sind, könnt Ihr Euch sicher den „Lärm“ vorstellen.

Am Anfang dachten wir, dass es nur in Sen Monorom so war, doch haben wir das fast bei jeder Übernachtung erlebt.

Jetzt freuen wir uns auf ruhige Übernachtungen in Glenburn bei Darjeeling. Hier werden uns höchstens die Tiere aus der Umgebung wecken.