Heute hatte die Regenabteilung in der Island-Wetterküche zum Glück zeitweise eine Pause eingelegt. Bei teilweise heftigem Wind machten wir uns auf den Weg nach Gullfoss. Wir wählten dabei nicht die normale Route, sondern entschieden uns für die Fahrt durch die Hochebene über die Strassen F209 und F208.
Gleich zu Beginn machten wir vor Vik in Dyrholaey einen Stop. Ein Leuchtturm markiert hier die Küste und davor liegen prächtige Felsblöcke vom Meer ausgewaschen direkt am schwarzen Strand.
Weiter ging es zurück Richtung Osten auf der Route 1. Mitten in der Ebene steht der Hjörleifshöfdi, ein bis zu 221m hoher Tuff-Block. Er lag nach der Eiszeit für lange Zeit als Insel vor der Küste, heute liegt er 2km im Landesinneren.
Kurz bevor wir die Route 1 verliessen, tauchte mitten in der Ebene ein seltsamer Platz auf – Laufskalavarda. Hier soll um 900 ein Grossgut gestanden haben, welches bei einem Vulkanausbruch des Katla vernichtet worden ist. Ein natürlicher Lavahügel diente als Erinnerung an diesen Ort und aus Tradition baute jeder Besucher hier eine kleine Steinpyramide für eine gute Weiterfahrt.
Nun verliessen wir die Route 1 und folgten der F209 auf einer Schotterpiste. Einsam tauchte eine Kirche in der Landschaft auf.
Weiter ging es durch eine wirklich spannende Landschaft.
Die F208 wurde immer schmaler und immer holpriger. Nun durften nur noch 4×4 Autos weiter.
Auf dem südlichen Abschnitt der F208 muss man einige Bäche mit dem Auto durchqueren. Zum Glück begann die Sache ziemlich harmlos mit kleinen Bächlein. Irgendwann aber waren da schon ziemliche Gewässer vor uns, die auch einiges an Wasser führten und man hatte keine Ahnung, wie tief das Wasser ist. Wir wagten es und hofften, dass unser 4×4 diese Aktion gut überstehen wird.
Zum Glück klappten alle Durchfahrten und unser 4×4 machte einen guten Job. Die Farben in den Bergen wurden immer unglaublicher.
Endlich erreichten wir Landmannalaugar. An diesem Ort ist man nicht ganz alleine, wie wir feststellen mussten. Wir sahen Busse, Camping und viele Touristen.
Wir kamen zu einem ersten Parkplatz, der bereits komplett voll war. Weiter hinten sahen wir aber viele weitere Autos. Also beschlossen wir weiterzufahren. Dazu mussten wir 2 grössere Bäche durchfahren. Da wir nun schon Übung hatten, ging das ohne Probleme. Wir merkten aber, dass unsere Bachdurchfahrten aufmerksam beobachtet wurden – wir konnten uns das nicht erklären, da wir ja von Süden diverse Bäche durchfahren mussten.
Bekannt ist der Ort für sein Naturbad in einem Fluss. Auch die umliegenden Berge zeigen wieder alle Farben.
Wir machten uns auf den weiteren Weg Richtung Norden auf der F208. Ab Landmannalaugar hatten wir keine einzige Bachdurchfahrt mehr und schon bald kam eine geteerte Strasse. Nun war klar, warum uns die Leute da so bestaunt hatten und warum es sogar Busse bis an diesen Ort schaffen.
Die Landschaft wirkte wie von einem anderen Stern.
Die geteerte Strasse führt zu einem Stausee für die Stromerzeugung. Einer der Zuflüsse zeigte wunderbare Farben.
Nun kreuzten wir den Streckenabschnitt vom 8.8.16 und fuhren weiter Richtung Nordwesten nach Gullfoss, wo wir unser Hotel bezogen.
Am Abend machten wir noch einen Ausflug zum Gullfoss Wasserfall.
Zusammengefasst zur F208:
- Nordabschnitt hat keine Bachdurchfahrten und ist mit einem 4×4 ohne Probleme zu machen, Landschaft ist mässig interessant
- Südabschnitt hat mehrere Bachdurchfahrten, die wir im August 16 mit unserem Nissan Qashqai gut meistern konnten, Landschaft ist spektakulär
Wir können die F208 nur empfehlen.