Der isländische Wetterdienst hatte für uns heute wunderbares Wetter geplant. Einzig die 3°C am Morgen mit vereister Autoscheibe war etwas des Guten zuviel.
Unser Ziel heute war der Glymur Wasserfall im hinteren Teil des Fjord Hvalfjördur. Wir fuhren von unserem Gasthaus in Alftanes südlich von Reykjavik gut 1h10 nach Nordost. Am Ende einer Schotterstrasse befindet sich ein Parkplatz, der um 1030 schon sehr gut gefüllt war. Von hier ging es mit einer kleinen Wanderung von gut 5/4h zum Wasserfall. Der Anfang ist ein harmloser Spaziergang. Die erste kleine Überraschung ist eine kurze Höhle, die man durchqueren muss.
Kurz danach kommt eine interessante Flussüberquerung mit einem Seil und einem Baumstamm.
Nun ging es ziemlich steil auf der Südseite bergan. Teilweise hatte es Seile, da der Boden ziemlich rutschig war. Nach gut 3/4h kam der Wasserfall ein erstes Mal zum Vorschein.
Der Wasserfall fällt 196m in einen grünen Canyon. Er ist der 2.höchste Wasserfall von Island. Mit dem weiteren Aufstieg auf der Südseite gab es immer wieder neue Einsichten in den Canyon.
In diesem grünen Canyon entdeckten wir in einem extremen Steilhang tatsächlich wieder unsere 3er-Bande. Wir haben keine Idee, wie die 3 Schafe da wieder runterkommen.
Der Blick zurück in Richtung Fjord zeigt, wie sich der Fluss in den Fels eingegraben hat.
Ganz oben auf dem Hochplateau sieht der kleine Fluss sehr harmlos aus. Hier hat man nun die Wahl. Umkehren und den gleichenWeg zurückgehen oder durch den Fluss waten und auf der Nordseite den Abstieg machen. Wir entschieden uns für die Flussdurchquerung und hatten unsere Wandersandalen dabei. Das Wasser war eisig kalt, aber zum Glück nur ca. 30cm tief.
Im obersten Bereich des Wasserfalls hat es noch einige kleinere Wasserfälle.
Der Weg auf der Nordseite erlaubt keinen Blick auf den Wasserfall, da die Schlucht in einer Kurve liegt. Die Felsen oberhalb des Canyons sind aber nur von dieser Seite zu sehen.
Nach gut 2h30 waren wir wieder zurück beim Parkplatz. Die Wanderung sollte man mit guten Wanderschuhen machen. Plant man die Flussüberquerung oberhalb des Wasserfalls, sind Wandersandalen sehr hilfreich. Es war eine schöne Wanderung, aber nicht wirklich so verrückt, wie man es teilweise im Internet lesen konnte.
Unsere Mittagsrast machen wir dann im Fjord und kehrten zurück nach Alftanes.
Am Nachmittag gönnten wir uns eine Erholung im nahen Schwimmbad mit Hotpot. Am Abend gingen wir nach Reykjavik zum Nachtessen. Bea hatte in einer Touristenzeitschrift einen Bericht über ein Nepal-Restaurant (Link) entdeckt und wir hatten Lust auf eine Abwechslung zur isländischen Küche. Es war eine sehr gute Wahl und sehr zu empfehlen.