Der Morgen begann mit einem ruhigen Meer direkt vor der Haustüre und einem schönen Sonnenaufgang.
Zwischen Strahan und Queenstown verkehrt heute die West Coast Wilderness Railway. Diese Eisenbahn mit Spurweite 1067mm und einer Länge von 34.5km hat für Australien eine Besonderheit – es hat auf einem Abschnitt eine Zahnradbahn nach dem System Abt. Die maximale Steigung beträgt 66.7 Promille.
Gebaut wurde die Bahn 1897 mit dem Ziel das Kupfer von Queenstown in den Hafen von Strahan zu transportieren. 1963 wurde der Betrieb eingestellt und die gesamte Bahn abgebrochen (Schienen, Schwellen, teilweise Brücken).
Ende der 90er fanden sich einige Einheimische, die für den Tourismus im Westen von Tasmanien eine Attraktion schaffen wollten. 2002 war es dann soweit. Unter dem Namen „Abt Wilderness Railway“ konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden. Von den 5 ursprünglichen Dampfloks konnten 3 wieder unter Dampf gebracht werden.
2013 wurde es dann nochmals kritisch. Der damalige Betreiber schmiss das Handtuch und der Betrieb wurde eingestellt. Schon 2014 konnte aber mit staatlicher Unterstützung der Betrieb unter dem jetzigen Namen „West Coast Wilderness Railway“ wieder aufgenommen werden.
Der rot markierte Abschnitt ist mit dem Zahnstangensystem Abt ausgerüstet. Damit konnten auf den Rampen schwerere Züge mit dem Kupfer transportiert werden.
Unsere Lok Nr.3 trug den Namen „Mount Lyell“.
Wir starteten um 0900 mit dem „Rack&Gorge“, einer 4h Exkursion, von Queenstown Richtung Dubbil Barril. Die Bahn fuhr zu Beginn entlang eines Flusses.
Auf dem höchsten Punkt Rinadeena Saddle gab es eine Pause mit Verpflegungsmöglichkeit.
Das Bild zeigt das Ende des Zahnstangenabschnittes von Queenstown kommend mit der typischen Bauweise mit den Einschnitten im Regenwald.
Das Zahnrad besitzt einen eigenen Antrieb getrennt von den Triebachsen.
Im King River Gorge treffen sich der King River und die Bahn. Die Bahn musste hier an einer steilen Flanke entlang ihr Trasse suchen und es wurden einige Brücken dafür benötigt.
An unserem Wendebahnhof Dubbil Barril wartete bereits der Gegenzug mit dem Queenstown Explorer mit der Lok Nr. 1, hier bei der Ausfahrt Richtung Queenstown.
Nun wurde unsere Lok Nr.3 auf der Drehscheibe mit Muskelkraft gedreht.
Die Gleislage ist leider nicht wirklich toll – da gäbe es einiges zu tun.
Die Holzbrücken sind in der klassischen Holzbauweise (Trestel Bridge) ausgeführt worden. Holz gab es ja in diesen Regenwäldern unbegrenzt.
Die Zahnstangeneinfahrt (für die technisch Interessieren) ist eine sehr einfache Ausführung im Vergleich zu den Zahnradbahnen in der Schweiz.
Unser Zug machte sich auf den Rückweg. Auf dem Pass in Rinadeena Saddle kontrollierte der Lokführer seine Lok.
Im Ort Lynchford suchte man für kurze Zeit nach Gold, doch leider blieb die Ausbeute mager und 1920 verschwand der Ort wieder von der Landkarte. Die Fahrgäste durften kurz ihr Glück beim Goldwaschen versuchen. Der Wassertank hat schon deutliche Spuren von Pflanzen angesetzt.
Kurz vor Queenstown befindet sich die Werkstatt der Bahn. Hier waren die beiden Dieselloks zu sehen, die ebenfalls gerettet werden konnten.
Im Endbahnhof Queenstown wurde unsere Lok dann wieder gewendet. Schön zu sehen, dass es sich um eine Lok mit 2 angetriebenen Achsen und einer Laufachse unter dem Führerhaus handelt. Die Loks wurden in England gebaut.
Unsere Lok schob dann die beiden Wagen aus dem Bahnhof Richtung Werkstatt.
Ein ganz anderes Gefährt entdeckten wir in Queenstown abgestellt in einem Unterstand.
Weiter ging unsere Reise Richtung Cradle Mountain.
Unsere Unterkunft, das Cradle Mountain Village, besteht aus vielen Hütten, die unterschiedlich eingerichtet sind. Mitten zwischen den Hütten entdeckten wir ein Wallaby, welches scheinbar schon ziemlich an Menschen gewohnt war.
Beim Abendessen schauten uns 2 gwundrige Krähen zu.
Den Abend liessen wir dann in unserem Whirlpool mit Blick in den Wald ausklingen.