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für Reichweite bis 300m ! |
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Noch vor wenigen Jahren war es üblich, dass der Modell- und auch Gartenbahner hinter seinem Fahrregler sass und von einer mehr oder weniger festgelegten Position seine Eisenbahn steuerte. Mit der Einführung von Digitalsystemen hat sich die Situation schon wesentlich verbessert. Jetzt sind Handregler üblich, die je nach Kabellänge einen Bewegungsradius von mehreren Metern zulassen. Allerdings bei Gartenbahnen und grossen Modellbahnanlagen reicht diese Bewegungsfreiheit nicht aus und uns war klar, dass die Lösung ein Funkadapter sein muss.
"Warum macht ihr sowas", eine Frage, die wir, das sind Matthias Manhart, Winterberg, Schweiz und ein Freund in Deutschland in den letzten Monaten öfters gehört haben. Nun, die Antwort ist einfach. Wir wollten einfach einen möglichst guten Funkhandregler für unsere Modellbahn haben.
Stellt sich die Frage, wie der aussieht. Diese Antwort ist recht einfach, die Handregler, die es schon für unsere Digitalsysteme gibt, kommen einem guten Handregler sehr nahe. Matthias fährt mit Digitrax und bevorzugt den neuen DT400, Guido hat ein Lenz-System und preferiert den LH 200. Obwohl beides völlig unterschiedliche Systeme sind, haben sie doch eines gemeinsam. Die Handregler haben einen Drehknopf und kommen so der "gewohnten" Art, eine Modellbahn zu fahren am nächsten, selbst das grosse Vorbild kennt die Reglerräder für die Geschwindigkeitseinstellung bei den Lokomotiven. Tasten oder ähnliche "Krücken" für eine Geschwindigkeitseinstellung kamen für uns nicht in Frage.
Also bleibt ein letzter Schritt, der der wichtigste ist, wir kappen das Anschlusskabel und ersetzen es durch eine Funkstrecke.
Was jetzt kommt ist ganz begeistert geschrieben, kein Wunder, denn das Ergebnis unserer nächtlichen "Bastelarbeiten" hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen, auch wenn unsere Ehefrauen schon mal wissen wollten, wer hier eigentlich mit wem verheiratet sei !
Wenn sich diese Aufgabe auch so einfach formulieren lässt, die Entwicklung der Funkstrecke war der langwierigste Teil der Entwicklung. Dabei haben wir auf erprobte und bewährte Technik aus der Industrie gesetzt um eine absolut sichere Funktion zu gewährleisten. Basis der Funkstrecke ist ein sogenanntes DECT-Modul, das mit den üblichen Schnurlostelefonen die Übertragungstechnik gemeinsam hat, allerdings für eine sichere Datenübertragung geeignet ist. Hinzu kommen noch zwei Mikroprozessoren und ein grosses Stück Software, alles verpackt in je einem Gehäuse.
Die Prozessoren sind notwendig, um auf der mobilen Seite dem Handregler das Vorhandensein einer Zentrale "vorzugaukeln" und auf der Basisstations-Seite der Zentrale einen Handregler "vorzuspielen". Welche Befehle jeweils benutzt werden, tauschen die beiden Komponenten über die Funkverbindung aus. Die DECT-Anbindung ist ausreichend schnell, um den Anwender keine Zeitverzögerung spüren zu lassen.
Das mobile Gehäuse (im Bild rechts unter dem Handregler) hat einen Anschlusstecker, um einen beliebigen Handregler des jeweiligen Digitalsystems einstecken zu können.
Die dazugehörige Basisstation (im Bild links) wird wie ein normaler Handregler an das Digitalsystem angeschlossen.
Da wir beide unterschiedliche Digitalsysteme besitzen, haben wir übrigens sowohl für das Digitrax-System als auch für das Lenz-System einen Funkadapter entwickelt. Der Funkadapter für das Digitrax-System funktioniert
auch mit der Intellibox von Uhlenbrock.
Der Betrieb des Funkadapter ist denkbar einfach, denn er besitzt so gut wie keine Bedienelemente. Wozu auch, der Handregler hat ja alles, was nötig ist. Lediglich der mobile Adapter muss eingeschaltet werden, nach kurzer Zeit meldet sich auch der Handregler und nimmt seinen gewohnten Betrieb auf. Genau hierin sehen wir den grössten Vorteil unserer Lösung, es ist keinerlei Umgewöhnung nötig, der Handregler verhält sich exakt so, als wäre er am Kabel am Digitalsystem angesteckt.
Der Funkadapter hat folgende Vorteile (ganz gemäss eines Datenblattes):
Keine Umgewöhnung bei der Bedienung, da die Original-Handregler benutzt werden. | |
Es ist keine Funk-Zulassung erforderlich. Die benutzten DECT-Module haben eine Allgemeinzulassung und dürfen von jedermann in Europa betrieben werden. | |
Die Reichweite beträgt ca. 300 Meter im Freien und ca. 50 Meter im Gebäude (Maximalwerte). | |
Durch die bidirektionale Übertragung sind auch Rückmeldungen und Informationen über Geschwindigkeit und Weichenstellungen auf dem Handregler abrufbar beziehungsweise sichtbar. Die Auswahl von Loks erfolgt ohne Einschränkung direkt über Funk. | |
Es lässt sich jeder beliebige Handregler des jeweiligen Digitalsystems verwenden, getestet haben wir das Digitrax-System mit dem DT100, DT300, DT400, LocoPalm und Uhlenbrock-Fred, das Lenz-System mit dem LH 100, LH 200 und LH 30. Weiter führten wir einen Test mit der Intellibox von Uhlenbrock (als Zentrale) durch. | |
"Programming on the Main", also Programmieren während des Betriebes ist problemlos möglich. | |
Es können bis zu vier Mobileinheiten gleichzeitig an einer Basisstation betrieben werden. | |
Mit einer Akkuladung lässt sich bei zwei Zellen bis zu 5 Stunden Betrieb machen, bei drei Akkuzellen bis zu 8 Stunden. Das reicht auch für einen grösseren "Fahrtag". |
Wir haben die Adapter schon ausgiebig getestet und bislang wirklich keine Probleme festgestellt, eben deutlich mehr als wir am Anfang gehofft haben. Um es mit einem Wort zu sagen, die Funkstrecke funktioniert einfach problemlos.
Folgende Einschränkungen sind uns zur Zeit bekannt:
Bei der Digitrax-Lösung muss bei einem Fred-Handregler die Sequenz zum Übernehmen einer Lok zweimal durchgeführt werden, um diese zu bekommen. | |
Das Rollen durch die Lokadressen mit den Digitrax-Handreglern geht leider nicht ganz so schnell wie am Kabel. | |
Bei der Lenz-Lösung kann die Funktion "Programmieren auf dem Programmiergleis" nicht benutzt werden, "Programming on the Main", also Programmieren während des Betriebes funktioniert selbstverständlich. |
Das folgende Bild zeigt den FRED-Handregler von Uhlenbrock an der Mobileinheit. Die Mobileinheit kann zum Beispiel am Gürtel befestigt werden.
Der DT100 von Digitrax ist etwas kleiner als die Mobileinheit. Er wurde hier mit Hilfe von einem Klettverschluss direkt auf die Mobileinheit montiert.
In der Summe erfüllt unsere Lösung alle gesetzten Ansprüche. Die vorhandenen Handregler lassen sich weiter benutzen, wir müssen also keine Kompromisse bezüglich Funktion oder Bedienung eingehen. Die Reichweite ist auch für grössere Gartenbahnen ausreichend und die Zuverlässigkeit des Funkadapter übertrifft alle bisher gesehenen anderen Ansätze.
Die Firma Dietz stellte eine kleine Serie der Lenz-Ausführung her. Die Mobil-Einheit wurde durch die Entwicklung unseres vollwertigen Funkhandreglers ergänzt.