MWB Weichenantrieb MD-Electronics

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Einleitung

Über viele Jahre verwendete ich ausschliesslich die Original-LGB-Weichenantriebe. Diese arbeiten zuverlässig und sind sehr robust. Bei Bogenweichen von Thiel und Trainli zeigten sich aber im Betrieb teilweise Probleme, dass die Weichenzungen nicht sauber angedrückt wurden. Bei einer Zugsüberfahrt verschob sich gelegentlich die Zunge und der Zug entgleiste.
Aus diesem Grund suchte ich auf dem Markt nach einer Alternative. Der Hersteller MD-Electronics bietet unter anderem den MWB Motorweichen-Antrieb mit Decoder an. Dieser Weichenantrieb hat folgende Eigenschaften:

Ich kaufte mir die Variante "MWB mit LGB-Originalgehäuse" im Juni 2019. Auf der Platine ist die Version "1.1.1" zu lesen.

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Zusammenbau

Der MWB kommt als Bausatz. Das Bild links zeigt die Einzelteile.
Mit einem Seitenschneider müssen alle Beine auf der Unterseite abgeknipst werden, da sonst die Platine nicht sauber im Gehäuse liegt.
Das kleine Zahnrad wird vorsichtig auf die Achse gepresst.
Das kleine Zahnrad muss etwas über die Achse geschoben werden, damit es im Gehäuse nicht streift (siehe Bild).
Die Schubstange wird auf das Zahnrad gelegt. Die genaue Position muss später noch definiert werden, damit die Bewegung stimmt.
Die beiden Löcher im Deckel über der Schraubklemme werden mit 2-Komponentenkleber verschlossen. Auf der Unterseite verhindert ein Streifen Klebeband, dass der Kleber rausläuft.
Bei meinem Antrieb konnte sich die Schubstange nicht frei bewegen. Sie wurde mit dem Deckel eingeklemmt. Ich legte daher 2 Unterlagsscheiben (0.5mm Dicke) dazwischen (siehe Bild). Nun läuft der Weichenantrieb ohne Probleme.
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Programmierung

Ich musste den MWB auf dem Programmiergleis programmieren, da meine ZIMO MX10-Zentrale leider das "Programming on the Main" für Schaltdecoder nicht beherrscht. Auch das Auslesen der CV auf dem Programmiergleis wollte nicht klappen. Das Schreiben der CV hingegen funktionierte. Der MWB wird einfach an das Programmiergleis angeschlossen und fertig.

CV Wert Bezeichnung Bemerkung
15 185 Programmiersperre (Schlüssel) zum Sperren nur diesen ändern, Programmierung => CV15=CV16
16 185 Programmiersperre (Schloss) Änderung hier ändert CV 15
29 132 NMRA Konfiguration 0 = nur digital
132 = analog+digital
48 0 Weichenadressberechnung 0 = Weichenadresse nach Norm
1 = Weichenadresse wie Roco, Fleischmann
49 0 MD Konfiguration Bit 0 : 0 = A1 normale Funktion / 1 = A1 für Entkupplerlampe (A1 aktiv solange entkuppelt wird)
Bit 1 : 0 = SW1 keine definierte Position / 1 = SW1 definierte Position nach Gleisspannung ein (siehe Bit 2)
Bit 2 : 0 = SW1 definierte Position gerade / 1 = SW1 definierte Position abzweig
Bit 3 : 0 = SW1 normaler Ausgang / 1 = SW1 invertierter Ausgang
Bit 4 : 0 = A1 normaler Ausgang / 1 = A1 invertierter Ausgang
Bit 5 : 0 = Herzstückpolarisierung normal / 1 = Herzstückpolarisierung invertiert
Bit 6 : 0 = A1 normale Funktion / 1 = A1 blinkt beim Stellvorgang
Bit 7 : 0 = Eingang K1 gegen GND -> Weiche umschalten, Ausgang A1 normale Funktion
Bit 7 : 1 = Eingang K1 gegen GND, K2 gegen +5V -> Weiche gerade/abzweigen schalten, Ausgang A1 deaktiviert
115 0 Kontaktsperrzeit Zeitbasis 0.25 sek. pro Wert
120 0 Weichenadresse (SW1) hoch CV120 = Weichenadresse / 256 (nur ganzzahliger Wert)
121 1 Weichenadresse (SW1) tief CV121 = Weichenadresse % 256 (Modulo, Rest der Division)
122 35 Geschwindigkeit Weichenmotor Bereich 1 - 35 (grösserer Wert = Motor dreht schneller)
123 0 Schaltzeit für automatisches Rückschalten zur letzten Position 0 = aus
1 - 255 = Zeitbasis 0.25 sek. pro Wert
124 4 Abschaltzeit (abhängig von CV122) 0 = aus
1 - 255 = Zeitbasis 0.25 sek. pro Wert
126 100 Ausgang A1 Dimmwert Bereich 1 - 100, Dimmwert in % (1 % ca. 0.2 V)
127 0 Ausgang A1 Adresse hoch
128 2 Ausgang A1 Adresse tief
129 10 Ausgang A1 Zeitwert für Sonderfunktion Zeitbasis 0.1 sek. pro Wert

Die Geschwindigkeit (CV 122) und die Abschaltzeit (CV124) haben einen direkten Zusammenhang. Bei einer LGB-R3-Weiche habe ich für mich folgende Werte ausprobiert:

Das korrekte Einsetzen der Schubstange mache ich mit einer Testweiche und dem offenen MWB-Weichenantrieb. So kann ich die Schubstange optimal einsetzen, bis die Weiche die beiden Endlagen korrekt einnimmt. Dann wird der Deckel geschlossen und die Weiche in der Anlage eingebaut. Siehe Hinweis mit den Unterlagsscheiben weiter oben !

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Betrieb

Den ersten MWB-Weichenantrieb baute ich im Juni 2019 in meine Trainli-Bogenweiche R3-R2 ein, die in der Bahnhofseinfahrt im Doppelspurtunnel eingebaut ist.

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