Schotter
Inhalt
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Einleitung
2.3.2013: Diese Seite schrieb ich 2000, als ich meine Gartenbahn erstellte. Bis 2012 hatte ich ca. 50% meiner Gleise
mit Splitt und Kieskleber eingeschottert. Im Laufe der Zeit musste ich aber feststellen, dass diese Methode nicht wirklich
dauerhaft ist. Im Frühling waren ganze Splittabschnitte durch den Frost gelöst worden. An vielen Orten begannen sich kleine
Pflanzen einzunisten. Daher entschied ich im Sommer 2012 beim Umbau meiner Gartenbahn auf das Einschottern vollkommen zu
verzichten. Wichtiger waren mir das einfache Reinigen mit Laubsauger und Kärcher, sowie die Möglichkeit auch später einfach
Änderungen an den Gleisen vornehmen zu können.
Die Geleise meiner Gartenbahn sind auf einem Betontrasse montiert. Ziemlich bald wurde
mir aber klar, dass ein "loses" Schotterbett nicht in Frage kommen kann, da Regen und
sonstige Naturgewalten den Schotter wegwaschen würden. Als Schotter setze ich sog.
Splitt (3-6mm) aus dem Baumarkt ein. Massstäblicher wäre 1-3mm, doch bekomme
ich die Grösse 3-6mm in jedem Baumarkt in handlichen 25kg-Säcken. Ich wasche
den Splitt vor dem Gebrauch, damit der Dreck und Staub die Verarbeitung nicht behindern.
Im Internet fand ich diverse Hinweise, wie man den Schotter fixieren kann. Da ich den
einzelnen Methoden nicht ganz traute, machte ich kleine Versuchsabschnitte von ca. 30cm
Länge, um zu prüfen, ob das Schotterbett "echt" aussah und der Witterung
standhält. Nachfolgend beschreibe ich die einzelnen Methoden.
Ich favorisiere zur Zeit die Lösung "Festkleben des Splitt". Meinen ersten Versuchsabschnitt
mit dieser Methode stellte ich am 9.5.2000 fertig. Bis jetzt sieht alles sehr gut aus, wobei jedoch
zu bedenken ist, dass noch keine grösseren Naturgewalten (Gewitter, Schnee, Frost, Katzen, ...)
sich am Schotterbett zu schaffen machten. Ich bin gespannt, ob sich diese Methode
bewähren wird.
Zum Anfang
Festkleben des Splitt
Nach langer und intensiver Suche fand ich einen sog. "Kieskleber". Dieser Klebstoff
(Dispersionkleber, lösungsmittelfrei) wird
auf Flachdächern für die Befestigung von Kies an windexponierten Stellen
eingesetzt. Der Klebstoff wird dort mit Giesskannen über das Kies gegossen.
Der Kleber ist ein sog. Einkomponenten-Dispersionskleber, der im abgebundenen
Zustand durchsichtig wird und leicht elastisch bleibt. Ich fand in der Schweiz 3 Hersteller:
Firma |
Bezeichnung Kleber |
Homepage |
Bemerkung |
SIKA |
Kieskleber |
SIKA Schweiz |
Von diesem Kleber hörte ich nur, konnte ihn aber nicht bekommen und testen. |
Sarnafil |
Sarnacol 2116
(Art.Nr. 6.3030.35) |
Sarnafil Schweiz |
Kleinste Gebindeeinheit: 20kg
Preis pro kg: Fr. 5.50
Firma: Sarnen |
Huber & Suhner |
SUCOFIX 4800
Kieskleber |
Huber & Suhner Schweiz |
Kleinste Gebindeeinheit: 25kg
Preis pro kg: Fr. 6.80
Firma: Pfäffikon ZH |
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Der Kleber wird leider nur in relativ grossen Gebinden (20kg bis 25kg) verkauft und kostet
pro Kilogramm ca. Fr. 6.00. Für erste Tests konnte ich 2kg Kleber bei 2
Flachdachfirmen in meiner Nähe erwerben. Hier muss man aber aufpassen, dass man einen
noch brauchbaren Kleber bekommt. Resten liegen oft schon länger herum und sind dann
nicht mehr brauchbar ! Der Kleber ist im Rohzustand auch frostempfindlich ! Ich spreche
aus eigener leidvoller Erfahrung ! Daher empfehle ich vor dem
grossen Einschottern ein kleines Teststück, wie es auf dem nebenstehenden Bild zu
sehen ist, zu machen. Nach ca. 24h war der Kleber trocken und dann übergoss
ich dieses Probestück mehrmals mit Wasser. Bleibt der Kleber durchsichtig, dann
ist er brauchbar, wird er aber wieder weiss, kann man den Kleber wegwerfen ! |
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Bei dieser Methode reinigte ich das Trasse sehr gut, teilweise mit Staubsauger. Nun
plazierte ich den gereinigten und trockenen Splitt auf dem Trasse. Ich stopfte
den Splitt mit den Fingern zwischen die Schwellen, damit möglichst keine
Hohlräume vorhanden waren.
Für das Einschottern wählte ich einen Zeitraum von mind. 2 Tagen, in dem
kein Regen angesagt wurde, damit der Klebstoff gut abbinden konnte und nicht alles
fortgeschwemmt wird.
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Als ich mit dem Resultat zufrieden war, goss ich sehr vorsichtig den Kleber über
den Splitt, wobei ich so wenig wie möglich die Schienen und Schwellen verklebte.
Zwischen den Schwellen benutzte ich eine alte Weissleim-Tube (Holzleim). Für
das Trasse entlang der Schienen kam eine Flasche für das Einfüllen von
destilliertem Wasser bei Batterien zum Einsatz.
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Das nebenstehende Bild zeigt das Trasse unmittelbar nach dem Übergiessen mit
dem Klebstoff. Der Kleber ist sehr dünnflüssig und hat jetzt noch eine
weisse Farbe.
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Der Klebstoff hat abgebunden, wenn man keine weissen Flecken mehr sieht und die
Splittsteine sich praktisch nicht mehr bewegen lassen. Da beim Aufbringen des
Klebers eine Verunreinigung der Schienen nicht ganz verhindert werden kann,
entfernte ich den Kleber mit einer Klinge und dem "Schienengummi".
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Ich bin mit dem ersten Testabschnitt sehr zufrieden. Das Schotterbett sieht
optisch gut aus und ist ziemlich widerstandsfähig. Reparaturen können
einfach vorgenommen werden, in dem man etwas Splitt mit dem Kleber übergiesst
und die Sache trocknen lässt.
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Zum Anfang
Überstreuen des Splitt mit Fertig-Zement
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Für meinen zweiten Versuch benutzte ich eine andere Methode: Ich plazierte
den trocknen und gereinigten Splitt entlang des Trasses und formte das Schotterbett.
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Nun bestreute ich vorsichtig das Schotterbett mit dem Fertig-Zement-Pulver. Es erwies
sich als recht schwierig eine gleichmässige Schicht zu streuen und Schwellen
und Schienen nicht einzupulvern. Das ganze Schotterbett bestäubte ich jetzt
mit einem Pflanzenbestäuber alle 5 Minuten mit Wasser, bis ich den Eindruck hatte, dass
der Zement genügend Wasser bekommen hatte.
Der optische Eindruck überzeugte mich ebenfalls nicht. Das Schotterbett
sah zwar etwas realistischer aus als mein 1.Teststück (siehe weiter unten),
doch hatte es an vielen Orten Zement-Inseln gegeben. Für mich
war klar, dass ich auch diese Methode nicht einsetzen werde.
Beim Entfernen dieses Testabschnittes stellte ich weiter fest, dass nur gerade
die oberste Schicht Splitt vom Zement etwas zusammengehalten wurde. Der übrige
Splitt war lose.
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Zum Anfang
Mischen von Splitt und Fertig-Zement
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Für meinen ersten Versuch benutzte ich folgende Methode: Ich mischte trocken 2 Teile
Splitt und 1 Teil Fertig-Zement. Das Mischverhältnis ist relativ
schwierig zu bestimmen. Mit diesem trockenen Gemisch formte ich nun das
Schotterbett. Dieser Vorgang ist sehr mühsam, da sich auf den Schwellen
und an den Schienen Zement sammelt. Mit einem Lappen und Pinsel reinigte
ich Schienen und Schwellen.
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Als ich mit dem trockenen Resultat zufrieden war, besprühte ich mit einem
Pflanzenbestäuber das Schotterbett. Diesen Vorgang wiederholte ich im
Abstand von ca. 5 Minuten mehrfach, bis ich den Eindruck hatte, dass der Zement
das Wasser aufgenommen hatte. Diese Art von Schotterbett trocknet relativ rasch.
Der optische Eindruck überzeugte mich überhaupt nicht. Das Schotterbett
sah eher wie ein Sandbett aus und der Splitt war nur noch an wenigen Stellen sichtbar.
Auf den Schwellen sind die Spuren des Zementes leider sehr gut sichtbar. Für mich
war klar, dass ich diese Methode nicht einsetzen werde.
Als ich den Testabschnitt entfernte, stellte ich fest, dass der Zement bei dieser
Methode gut mit Wasser gebunden war. Das Splitt-Zement-Gemisch liess sich ziemlich
gut von den Schwellen entfernen.
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Zum Anfang
© 2013 by This Manhart - Letzte Änderung: 2.3.2013